Korrosion betrifft nicht nur Metall: Aktiver und passiver Korrosionsschutz

Durchrostung – bei diesem TÜV-Urteil ist das Leben eines Autos oft zu Ende, die letzte Fahrt führt auf den Schrottplatz. Wetter und sonstige Umwelteinflüsse beeinträchtigen die Haltbarkeit praktisch aller Sachen, die sich im Freien befinden. Korrosion ist der Oberbegriff, der heute meist nicht mehr nur für metallische Oberflächen verwendet wird. Auch andere Baustoffe wie Plastik oder Glas korrodieren. Gänzlich verhindern lässt sich das nicht. Moderne Methoden des Korrosionsschutzes können den Prozess aber so weit hinauszögern, dass während der normalen Lebensdauer eines Produkts Korrosionsschäden keine Rolle mehr spielen. So können es sich Fahrzeughersteller beispielsweise erlauben, eine Garantie über dreißig Jahre gegen Durchrostung zu gewähren.

Aktiver und passiver Korrosionsschutz

Während für bestimmte Anwendungen, zum Beispiel Erdöl-Pipelines, ein aktiver Korrosionsschutz mittels elektrischen Stroms und elektrochemischer Vorgänge möglich ist, funktionieren die meisten Schutzsysteme passiv. Ein simpler baulicher Korrosionsschutz ist das Vermeiden von Löchern, Spalten oder Mulden, in denen sich Wasser sammeln kann. Auch eine Überdachung ist sehr hilfreich – denken Sie etwa an einen Carport als Abstellplatz für das Auto. Im Vordergrund der Bemühungen stehen aber Beschichtungen bzw. Überzüge, die den darunter liegenden Werkstoff möglichst gut von korrosiven Einflüssen abschirmen. Hier kommen Kunststoffe, Kunstharze, Lacke, Gummi und vieles mehr in Betracht.

Schutzklassen nach DIN EN ISO 12944

Die notwendige Stärke des Korrosionsschutzes ist in einer europäischen Norm festgelegt. Die DIN EN ISO 12944 stellt einerseits auf die Dauer des Korrosionsschutzes (ab zwei Jahre bis über 15 Jahre), andererseits auf die Korrosivität ab. Hierfür definiert sie fünf Klassen von C1 bis C5 abhängig von den Umweltbedingungen. C1 steht für Innenräume gedämmter Gebäude mit geringer Luftfeuchtigkeit. C2 bis C4 bezeichnen gering bis stark belastete atmosphärische Bedingungen. Bei C5 wird unterschieden zwischen industriellen (C5-I) und maritimen (C5-M) Bedingungen. Eine Korrosionsschutzschicht, die bei hoher Salzbelastung durch Meerwasser 15 Jahre halten soll, muss beispielsweise 320 Mikrometer dick sein. Erstaunlich wenig – 320 Mikrometer sind nur 0,32 Millimeter. Das zeigt, wie gut heutiger Korrosionsschutz funktioniert.

Auch kleinste Angriffspunkte vermeiden

Wichtig ist, dass der Korrosionsschutz lückenlos erfolgt. Je leichter er aufzubringen ist, desto besser. Darauf sollte der Anwender bei der Auswahl geeigneter Produkte achten. Der flüssige Korrosionsschutz Protegol von Tib-Chemicals ist beispielsweise in einer Schicht ohne Grundierung einsetzbar, was mögliche Fehlerquellen reduziert. Im industriellen Umfeld wird Korrosionsschutz durch stationäre Maschinen aufgetragen, etwa beim Umhüllen von Stahlskeletten oder der Innenauskleidung von Tanks. Für den Außeneinsatz gibt es entsprechende mobile Werkzeuge. Um kleine Flächen zu behandeln und jeden Winkel zu erreichen, ist es sinnvoll, zur klassischen Spritzpistole mit Kartusche, zur Malerrolle oder zum Pinsel zu greifen.

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