Draußen kochen ohne Ballast mit einem Holzvergaserofen

Für die nordamerikanischen Hobos, die Wanderarbeiter zur Zeit der großen Depression in den 1930er-Jahren, war es bittere Notwendigkeit, für heutige Outdoor-Enthusiasten ein großer Spaß: das Kochen und im Bedarfsfall auch Heizen in der freien Natur. Holzvergaser erfreuen sich aus vielerlei Gründen großer Beliebtheit.

Hitze durch Kamineffekt

Ein Holzvergaserofen, aufgrund seiner Geschichte im Handel oft auch unter der Bezeichnung Hobokocher zu finden, nutzt den sogenannten Kamineffekt. Wie in einem Schornstein steigt heiße Luft nach oben, und dort wird der Topf mit Eintopf oder der Kessel mit Kaffeewasser platziert. Darunter befindet sich die eigentliche Feuerstelle, die seitlich offen ist, damit Luft angesaugt werden kann. Den Hobos musste oft eine leere Konservendose reichen. Heute gibt es weit bessere Systeme, die in ihrer Leistung tragbaren Spiritus-Kochern klar überlegen sind.

Brennstoff gibt es überall

Kocher für Gas oder Benzin liefern zwar noch etwas mehr Energie, aber das Brennmaterial muss mitgebracht werden, was auf mehrtägigen Touren zum Beispiel bei schweren Gaskartuschen ziemlich lästig und bei Benzin auch nicht ganz ungefährlich ist. Der Hobokocher verdaut dagegen so ziemlich alles, was man unterwegs findet, wenn man nicht gerade eine Wanderung im Hochgebirge plant oder eine Wüste durchquert. Handelsübliche Geräte haben ein Metallgitter oder ein Lochblech, auf dem der Brennstoff lagert und gut von der angesaugten Luft durchströmt werden kann. Am besten ist trockenes Reisig, aber selbst feuchtes Holz leistet noch gute Dienste. Durch den beschriebenen Kamineffekt wird es bei hoher Temperatur vollständig verbrannt und die Wärmestrahlung in Richtung der Garfläche gebündelt. Sogar geeignete Abfälle können mit dem Vergaser unterwegs thermisch verwertet werden. Achten Sie nur darauf, den Ofen nicht im Innern eines Zelts oder anderer geschlossener Räume zu betreiben – hier besteht die Gefahr eines Brandes durch Funkenflug oder sogar einer tödlichen Kohlenmonoxid-Vergiftung, deren erste Anzeichen unbemerkt bleiben oder falsch gedeutet werden. Im Freien ist ein Holzvergaser wie der Solo Stove Ranger (erhältlich z.B. über fluchtrucksack.de) dagegen nicht nur eine effiziente Kochstelle, sondern spendet gleichzeitig noch sichere, wohlige Wärme wie ein Lagerfeuer.

Mehr zur Outdoor-Küche findet man bei TrekkingGuide.de.

Bild: Bigstockphoto.com / Slavstan

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